Stromheizung meist unwirtschaftlich

Nachtspeicher- und Infrarotheizungen oft zu teuer und nicht klimafreundlich

Pressemeldung des VerbraucherService Bayern

Seit Beginn der Heizsaison bevölkern sie wieder die Werbeseiten: elektrische Nachtspeicher- und Infrarotheizungen. Die Anbieter versprechen neben niedrigen Heizkosten auch hohen Komfort und eine gute Klimabilanz. Architekt Bernd A. Brendel, Experte bei der Energieberatung des VerbraucherService Bayern im KDFB (VSB), erläutert, was von den beiden Technologien zu halten ist.

Elektrische Nachtspeicherheizungen sollen, so die Theorie, künftig eine wichtige Rolle für die Energiewende spielen, indem Strom aus erneuerbaren Energien, z.B. der Windkraft, in privaten Speicherheizungen „zwischengespeichert“ würde. „Die Idee ist gut, die Praxis aber leider schwierig“, bestätigt Brendel: „In den entsprechenden Regionen sind gar nicht genug Speicherheizungen angeschlossen, um die Netze tatsächlich spürbar zu entlasten. Außerdem sind viele Anlagen nicht vom Netzbetreiber aus der Distanz regelbar – damit können sie gar nicht bei Bedarf zugeschaltet werden. Und so bleiben Nachspeicherheizungen in erster Linie Strom- und Geldfresser.“

Außerdem brauchen die Geräte eben auch dann Strom, wenn er knapp und teuer ist und nicht nur an den paar Tagen, wo überschüssige Energie verfügbar wäre.

Als kostengünstige und umweltfreundliche Alternative zur Nachtspeicherheizung wird die Infrarot-Flächenheizung beworben. Da sie mit einem etwas höheren Anteil Strahlungswärme heizt, reichen laut Herstellern niedrigere Raumtemperaturen aus für ein behagliches Wohnklima.

Allerdings verbraucht die Infrarotheizung vor allem tagsüber Strom, zu derzeit durchschnittlich 25 Cent pro kWh (zum Vergleich: Gas ca. 6 Cent/kWh, Heizöl und Holzpellets umgerechnet ca. 5 Cent/kWh). „Diese hohen Betriebskosten werden auch durch die relativ niedrigen Anschaffungskosten nicht wettgemacht“, stellt Brendel klar.

Bevor über den Austausch der Heizung entschieden werde, sollten Verbraucher daher unbedingt eine unabhängige Beratung in Anspruch nehmen.

Bei allen Fragen zu Heizsystemen in privaten Haushalten hilft die Energieberatung des VSB. Mehr Informationen gibt es hier oder unter 0800 – 809 802 400 (kostenfrei). Die Energieberatung des VSB wird gefördert vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie.


Der VerbraucherService Bayern im KDFB e.V. (VSB) ist tätig in den Bereichen Beratung, Bildung und Hauswirtschaft. Er ist eine unabhängige Interessenvertretung und steht für aktuelle, neutrale, kompetente und zukunftsorientierte Verbraucherarbeit. Der VSB unterhält 15 Beratungsstellen in Bayern, betreut etwa 170.000 Mitglieder des Katholischen Deutschen Frauenbunds (KDFB) und richtet seine Angebote an die gesamte Bevölkerung. Der VSB wird gefördert durch die Bayerischen Staatsministerien für Umwelt und Verbraucherschutz und für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten.
Der VerbraucherService Bayern im KDFB e.V. feiert 2016 sein 60. Jubiläum.
www.verbraucherservice-bayern.de

 

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Bernd A. Brendel

Diplom-Ingenieur (FH) - Architekt BYAK
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